Germanwings Absturz in Südfrankreich

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      tina-west schrieb:

      Es ist so gut wie immer schrecklich wenn Menschen sterben, aber warum sind manche Tode wichtiger als andere?


      Weil vielleicht die Art und Weise für uns ein Novum ist?

      Roman schrieb:

      Na ja dein post ist schon komisch. Suicide dieser Art gibt es seit Jahrzehnten


      Echt, so oft? Das ist mir persönlich neu ... und damals (2013) wurde der Suizid mit den Passagieren im Flugzeug in der Presse kaum erwähnt.

      Roman schrieb:

      Man mag sich gar nicht vorstellen wie ungeheuerlich das Ganze ist. Für alle. Wenn es denn wirklich so ist, dass jemand seinen Suicid auf 150 Menschen ausweiten muss macht das einen furchtbar wütend. Das ist wie Mord. Unfassbar. Die armen Eltern, Schwestern, Brüder, Kinder, Verwandten... Unvorstellbar was die jetzt durchmachen müssen.


      Das ist wahr, viele Familien werden kaputt gehen, viele bleiben traumtisiert bis zum Lebensende. Ich will außerdem nicht wissen, wie die Eltern von dem Co-Piloten sich jetzt fühlen müssen, wo sie den Betroffenen in die Augen blicken ... echt krass das Ganze.
      Ich weiß nicht, ob die Mediale Aufmerksamkeit berechtigt ist oder das zu sehr gepusht wird.
      Ich weiß auch nicht ob Tragödie A wichtiger ist als B, was ich aber weiß ist das folgende.

      Haltern ist die Nachbarstadt meines Geburtsortes, ich kenne einige daher und daher geht mir das schon sehr nah.
      Meine Schwester hat während ihrer Ausbildung an der Schule gearbeitet und kennt daher die verstorbenen Lehrer und wahr. auch den ein oder anderen Schüler.
      Außerdem musste Sie befürchten das ihre Ausbilderin unten den Opfern war, was zum Glück nicht der Fall war. Die Stunden bis dies aber geklärt war, waren sicherlich sehr qüälend für Sie.
      Da meine Schwester und meine Freundin beides Lehrerinen sind, ist dies auch ein sehr komiches Gefühl.
      Wenn ich mir dann noch überlege das ich fast immer mit Germanwings von Köln oder auch Düsseldorf geflogen bin, dann wird das Gefühl der Benommenheit noch verstärkt.
      Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie sich die fühlen die nicht für den Austausch gezogen worden sind oder die Hinterbliebenden die, die Berichterstattung ertragen müssen.
      Ich für meinen Teil denke an die Opfer und die Hinterbliebenden und es schmerzt mich sehr, das diese Tragödie stattfinden musste.
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      Ich bin ja nun etwas näher an der Materie dran als die meisten hier. Auch wenn ich nicht Bus, sondern Schrauber fliege und sich die Gemeinsamkeiten im Grunde darauf beschränken, dass beides in der Luft stattfindet, glaubte ich eigentlich Dienstag abend eine passende Theorie für den Hergang entwickelt zu haben. Schnurgeradeaus mit gleichmäßiger Sinkrate kann nur der Autopilot gesteuert haben, kein Funkkontakt zu den Piloten kann nur Handlungsunfähigkeit im Cockpit bedeuten. Druckabfall, Hypoxie, vor der Bewusstlosigkeit grad noch das Sinken eingeleitet, aber die Höhe zum Ausleiten nicht mehr programmieren können - fertig. Heute mittag hat's mir dann sauber den Teppich unter den Füßen weggezogen.

      Ich hätte NIE geglaubt, dass es jemand, der zu einer solchen Tat fähig ist, in's Cockpit einer europäischen Airline schafft ... dass er in der heute in der Luftfahrt herrschenden Sicherheitskultur nicht auffällt ... habe gestern sogar in Richtung Suizid gehende Spekulationen als abstrus bezeichnet ... und musste mich heute eines besseren belehren lassen. Mich haut so schnell wirklich nichts um, aber heute mittag war ich geschockt und ratlos. Mit etwas Abstand sehe ich es jetzt als ein lehrreiches Beispiel dafür, dass es nie 100%ige Sicherheit geben kann. Auch wenn 99,999% dafür sorgen, dass täglich Tausende Flüge sicher ihr Ziel erreichen, wird es immer wieder zu technischem oder menschlichem Versagen kommen - bis hin zum bewussten und gewollten menschlichen Fehlverhalten, wie dieser Absturz schmerzlich vor Augen führt.


      tina-west schrieb:

      Es ist so gut wie immer schrecklich wenn Menschen sterben, aber warum sind manche Tode wichtiger als andere?

      Wie kann man denn die Wichtigkeit von Toden bewerten und vergleichen ? Wie kann man denn Tode generell vergleichen ? Was ist Dein Maß, die mediale Aufmerksamkeit ?

      Es handelt sich um eine der größten Katastrophen in der Geschichte der deutschen Luftfahrt, da ist doch klar, dass das in unserer medial geprägten Gesellschaft entsprechende Aufmerksamkeit erfährt. Bereits ohne die heute bekanntgewordenen Details muss man Jahrzehnte zurückgehen, um einen vergleichbaren Fall zu finden, und er steht für mich auf einer Stufe mit dem ICE-Unglück von Eschede oder den Amokläufen von Erfurt oder Winningen. Das die Kanzlerin nicht zu jedem verunfallten Kind reisen kann, versteht sich wohl von selbst, aber für mich ist ebenso selbstverständlich, dass sie sich an den Absturzort begibt - oder hätte man in Berlin kurz nicken und zur Tagesordnung übergehen sollen ? Daraus kann ich doch keine Wichtigkeit oder Unwichtigkeit ableiten, ich kann doch nicht an der Zahl der Toten festmachen, wie ich reagiere. Flaggen auf Halbmast zu setzen ist ein Zeichen der Trauer und des Mitgefühls der Öffentlichkeit, ob nun zum Tode eines verdienten Staatsmannes nach einem erfüllten Leben oder von 72 Menschen wie Du und ich nach einer Katastrophe - auch dafür kann ich keine verbindlichen Regeln aufstellen, weil es keine Vergleichbarkeit gibt. Konsequenterweise muss dann auch jede Mitleids- und Mitgefühlsbekundung in diesem Thread hinterfragt werden, denn für die zwei toten Jugendlichen, die letzte Woche bei meinem ersten Motorrad-Verkehrsunfall dieses Jahres auf der Straße lagen, habe ich keine gelesen - waren die weniger wichtig ?


      "The nobility show themselves very great before strangers; they ply you briskly with drink;
      for its their way of showing you'r welcome, by making you drunk"


      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679

      cairdean schrieb:

      Wie kann man denn die Wichtigkeit von Toden bewerten und vergleichen ? Wie kann man denn Tode generell vergleichen ? Was ist Dein Maß, die mediale Aufmerksamkeit ?


      Also genau genommen passiert genau das Tag für Tag von unser aller Augen, nur nimmt es niemand wahr oder nur die wenigsten wollen es wahrnehmen. Wobei es medial weniger um die Toten selber geht, es geht vielmehr um die Art und Weise des Todes. Flugzeugabstürze lassen sich besser inszenieren als verhungernde Kinder in Afrika....was will man auch jeden Tag aus einem Flüchtlingslager zwischen Somalia und Kenia berichten....okay in dem Lager wohnen genauso viele Menschen wie in FFM...."Sind halt Neger" (Bitte nicht als rassistische Äußerung auffassen, das ist nur Plakativ gemeint!)...also Interessiert es nicht.

      Torfkopf schrieb:

      cairdean schrieb:

      Wie kann man denn die Wichtigkeit von Toden bewerten und vergleichen ? Wie kann man denn Tode generell vergleichen ? Was ist Dein Maß, die mediale Aufmerksamkeit ?


      Also genau genommen passiert genau das Tag für Tag von unser aller Augen, nur nimmt es niemand wahr oder nur die wenigsten wollen es wahrnehmen. Wobei es medial weniger um die Toten selber geht, es geht vielmehr um die Art und Weise des Todes. Flugzeugabstürze lassen sich besser inszenieren als verhungernde Kinder in Afrika....was will man auch jeden Tag aus einem Flüchtlingslager zwischen Somalia und Kenia berichten....okay in dem Lager wohnen genauso viele Menschen wie in FFM...."Sind halt Neger" (Bitte nicht als rassistische Äußerung auffassen, das ist nur Plakativ gemeint!)...also Interessiert es nicht.



      Beim medialen Interesse im allgemeinen kann ich Dir zustimmen. Aber ich denke zb im Jemen wird auch soweit möglich, Hauptsächlich über die Vorkommnisse,Anschläge, dort berichtet als über ein Flugzeugabsturz in Europa. Ebenso in Nigeria.

      Meiner Meinung nach kann man das nur bedingt vergleichen,ohne die Medienlandschaften anderer Länder zu kennen. Dort wird auch wohl eher drüber berichtet was regional oder von Interesse der Allgemeinheit seien könnte....


      Das ich aber auch nicht weiss wie dort die Berichterstattung ist,ist es nur eine Vermutung meiner seits..
      .
      Gruß Nils
      Was mich erschreckt ist nicht nur die Berichterstattung sondern auch das zementieren von wagen Behauptungen. Normalerweise dauert die Auswertung der Rekorder mehrere Wochen.
      Warum da ein Staatsanwalt seine Prognose bereits einen Tag später mit der Formulierung " mit Sicherheit" untermauert stösst bei mir auf einige Skepsis zumal der zweite Rekorder noch nicht einmal gefunden wurde.
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt